Heute möchte ich Euch das E3D Volcano Hotend näher vorstellen. Ich hatte sowohl das Original als auch einen Klon mehrere Wochen herumliegen. Heute kam ich endlich dazu, das neue Hotend an meinem Creality CR-10 zu montieren. Ja, diesmal musste der CR-10 anstell des Anet A8 herhalten, da das Volcano Hotend quasi nach einem ordentlichen Bauraum schreit um seine Vorteile ausspielen zu können.

Wann macht ein E3D Volcano Sinn?

Dieses Hotend ist auf Materialdurchsatz ausgelegt. Damit ist aber bedingt nur schnelles Drucken gemeint. Vielmehr geht es darum, bei gängigen Geschwindigkeiten zwischen 60 mm/s und 80 mm/s deutlich mehr Material zu drucken mit einem entsprechenden größeren Nozzle-Diameter. Mein erstes Setup mit dem Volcano, auf das ich in diesem Artikel eingehe, habe ich mit einer Nozzle mit 0,8 mm Düse aufgebaut. Mit dem E3D Volcano lassen sich smoti recht schnelle Ausdrucke realisieren, da durch die breitere Extrusion und die optional höher gewählte Schichtstärke deutlich weniger Fahrwege entstehen. So lassen sich deutlich größerer Ausdrucke in kürzerer Zeit realisieren. Natürlich hat das ganze seinen Preis denn dadurch leidet auch das Auflösungsvermögen des Druckers. Für feine Ausdrucke ist ein Volcano bzw. ein größerer Düsendurchmesser eher weniger geeignet. Für größere Bauteile, zum Beispiel für den 3D Drucker oder für Heimwerker wo es nicht ganz so sehr auf feinste Details ankommt, ist das Hotend allerdings ein deutlicher Vorteil. Natürlich kann der E3D Volcano auch mit einer Düse mit 0,4mm Durchmesser verwendet werden. Dann würde es meiner Meinung nach aber wieder weniger Sinn machen. Für jemand der nur einen 3D Drucker hat und daher die Düse wechseln muss, ist das aber durchaus ohne weiteres und schnell möglich.

Komfortabler ist es natürlich mehrere Drucker im Einsatz haben. So kann ein 3D Drucker mit der breiten Düse verbleiben und Teile werden auf einer anderen Maschine gedruckt. Ich persönlich werde meinen CR-10 auf der 0,8mm Düse belassen und die restlichen Teile einfach mit dem Ender 2 oder einem anderen 3D Drucker drucken. Mit 2 Druckern ist man so eigentlich erstmal schon sehr gut aufgestellt.

Technischer Aufbau E3D Volcano Hotend

Im Endeffekt handelt es sich bei einem E3D Volcano Hotend um ein E3D V6 mit um 90 Grad gedrehtem Heizblock und dadurch ein wenig anders angeordneter Komponenten. E3D als OEM für diese Hotends bewirbt mit folgendem Video de Konstruktion:

Das Prinzip wie das E3D Volcano Hot-End arbeitet, ist im Prinzip identisch, zu jedem anderen Hotend. Im Aufbau gibt es allerdings ein paar Unterschiede. Die Nozzle selbst hat eine längere Zuführung zur Düse und es kann dadurch mehr Material geschmolzen werden. Das Throat, das Verbindungstück zwischen Nozzle und Kühlkörper des Hotends, ist konstruktionsbedingt etwas kürzer. Um die längere Nozzel und deren Schmelzraum beheizen zu können wurde der Heizkörper um 90 Grad gedreht. Dadurch verläuft die Heizpatrone parrallel der Schmelzkammer des Hotends. –Simpel und wirkungsvoll.

Vergleich Original versus Klon

Ich hatte mir zum Vergleich das Original-Sert von E3D besellt, sowieso einen Klon der alle Teile beinhaltete, welche ich benötigte. Mit Ausnahme der Silikon-Socke. Leider habe ich kein Bilder beim „Unboxing“ gemacht. Das Original fühlte sich subjektiv etwas wertiger an, belastbar ist das allerdings nicht. Gemessen am Preisunterschied von fast 90 Euro, habe ich mich dafür entschlossen den Klon zu behalten. Mir wären keine Mängel aufgefallen die beim Druck initial zu Problemen hätten führen können. Ebenfalls waren die Abmessungen identisch. Die beim Klon fehlende Silikon-Socke, habe ich einfach nachbestellt über Ebay. Weiter unten alle Links als Beispiele

Beispiel-Montage an einem Creality 3D CR-10

Benötigte Kaufteile

Halterung Druckteile

Für die Montage am Creality CR-10 war nicht sehr viel nötig. Natürlich braucht man eine entsprechende Halterung für das neue Hotend. Bevor ich mich selbst ins CAD gestürzt habe, war ich natürlich auf Thingiverse und wurde fündig. Das auf dem Bild gezeigte Projekt erwies sich als tauglich und durchdacht konstruiert. Für einen Standard-V6 Hotend ist es bereits perfekt für ein E3D V6 mit Volcano müssen die Bauteil-Fans noch etwas modifiziert werden, da diese sonst voll auf den Heizblock pusten. Es liegt auch eine Step-Datei bei um das selbst leicht zu lösen. Meine Halterung ist grade noch von meinem Ender 2 in der mache, werde ich entsprechend in den Downloads bereitstellen asap. Ich hab mir für die ersten Tests und das Finden der Einstellungen damit beholfen, mit meinem Lieblingswerkzeug (krasse Schleichwerbung) die Gebläse-Düsen in die richtige Richtung zu formen. Erwärmen und dann einfach so hinbiegen wie gebraucht. Gedruckt habe ich die Teile mit PETG von NuNus.

Wie man auf dem Bild schon sehen kann, werden auch sämtliche Auto-Leveling-Sensoren bereits unterstützt

Zusammenbau

Nachdem die Teile gedruckt waren ging der Rest relativ fix. Das alte Hot-End habe ich abgeschraubt. Für das E3D Volcano habe ich die vorhandene Verkabelung einfach weiter verwendet, auch die vorhandene Heizpatrone und den vorhandenen Thermistor. Diese habe ich quasi einfach nur umgeschraubt. Die Verkabelung für den Original-Fan habe ich ebenfalls übernommen und die neuen Lüfter parallel geschaltet dort angeschlossen (einfach verbunden, mit der einen Leitung die halt da war…).

Slicer-Einstellungen

Ich habe für die Einstellungen einfach mein Standard PLA-Profil genommen, das Ihr auch in den Downloads findet. Die Bauteil-Kühlung ist mit diesem Setup standardmäßig aus und wird nur bei Bedarf eingeschaltet. Ebenfalls hatte ich mit diesem Setup wie erwartet Probleme mit dem Flow hier ein Bild mit der Under-Extrusion:

Fazit

An sich bin ich sehr zufrieden mit dem Umbau. Natürlich ist der CR-10 jetzt spezialisierter, aber ich habe Ihn Ohnehin für die Zwecke verwendet, für welche auch das E3D Volcano prädestiniert ist. Ich hoffe der Artikel hat Euch gefallen, wie immer gerne Fragen oder Feedback in die Kommentare.

Happy Printing!